Gegen das Vergessen putzte die Klasse 8B der Freien Waldorfschule Magdeburg am 9. November 2022 die ihnen seit Jahren anvertrauten Stolpersteine einer jüdischen Familie. Aus einer Schulinitiative heraus wurden vor vielen Jahren 5 Stolpersteine finanziert und verlegt. Nachdem die ursprüngliche Klasse bereits unsere Schule verlassen hat, wird das jährliche Putzen der Stolpersteine und damit das Erinnern an die 5-köpfige Familie von der heutigen Klasse 8B weitergeführt. Um ihr Leben und ihr Wirken lebendig zu erhalten, wird neben dem Putzen der Stolpersteine die Biografie jeder einzelnen Person von den Schüler*innen verlesen.

>> Nur wenn wir uns der Ermordeten erinnern und wachsam bleiben gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, werden wir eine Zukunft gestalten können, in der so etwas nie wieder möglich wird. <<

Die Aktion der „Stolpersteine“ geht auf den Kölner Künstler Gunter Demnig zurück. Seit 1996 setzt er Erinnerungssteine in das Straßenpflaster vor ehemaligen Wohnhäusern und Wirkungsstätten von Opfern des Nationalsozialismus. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitierte Gunter Demnig einst den Talmud.

Mittlerweile erinnern Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas an die Ermordung und Deportation von jüdischen Menschen, Roma und Sinti, Widerstandskämpfern, Behinderten aus den Pfeifferschen Stiftungen, Homosexuellen, Zeugen Jehovas, aber auch Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen. In Magdeburg liegen aktuell 627 Stolpersteine.